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ThomasJenewein
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Mit Brigitte Falk sprach ich darüber, wie ganzheitliche Transformationen aus der CDO / CIO Perspektive gestaltet werden können.



Wandel und Change – Ein Key Learning ist keine Rezepte zu haben


Brigitte Falk ist CIO und CDO und hat dafür auch schon einige Auszeichnungen wie den CIO des Jahres oder CIO der Dekade gewonnen. Brigitte fügt zu Beginn gleich ein wichtiges Statement an: Key Learnings sind keine Rezepte zu haben. Damit meint sie, dass es keine allgemeingültige Strategie oder eine Blaupausen für ganzheitliche Transformationsprojekte gibt.

Vielmehr spricht Brigitte über ihre eigenen Erfahrungen und möchte dadurch Impulse & Inspirationen geben, wie man an solche Projekte herangehen kann. Sie begründet ihr Statement damit, dass sich nie eine Strategie 1:1 auf andere Unternehmen, Menschen oder Situationen anwenden lassen. Denn alles ist eben immer von der Unterschiedlichkeit der Unternehmenskultur und der Menschen abhängig. (Dem Kontext eben). Wenn Brigitte trotzdem nach ihren jeweiligen Herangehensweisen an Transformationsprojekte gefragt wird führt sie aus, dass sie als erstes mit den Menschen im Unternehmen in den Austausch geht und versucht, deren jeweilige Interessen, Beweggründe und Eigenarten herauszufinden.

Für sie ist es sehr wichtig, sich genaustens über die Abläufe und Routinen im Unternehmen zu informieren. Als Kernelement einer Führungskraft nennt Brigitte die Dialogfähigkeit. Mit den Menschen in den Austausch zu gehen ist für sie genauso wichtig, wie die Fachthemen, die die IT betreffen.

Brigitte gibt als weiteren Tipp an Führungskräfte auch mit, Tipps und Anregungen von den jeweiligen Experten anzunehmen. Sich selbst oder die Strategie zu hinterfragen und dann auch einen Teil der Strategie zu verändern, ist eine wichtige Erkenntnis. Dies beschreibt sie als einen wichtigen und entscheidenden Erfolgsfaktor.

Beispielsweise kann man gerade von denjenigen Menschen, die im operativen Tagesgeschäft tätig sind und „direkt an der Maschine stehen“, wertvolle Erfahrungsschätze erhalten.

Denn diese sind eben näher in der Praxis an den Themen dran und können aus deren alltäglichen Erfahrungen resümieren, wie man Prozesse optimieren kann.

Bedauerlicherweise leitet das strategische Management oftmals lediglich anhand von Excel Tabellen und Simulationsprozessen Verbesserungen ab, die aber vielleicht in der Realität nicht umsetzbar sind.

Also fasst auch hier Brigitte nochmals zusammen, dass eine gute Bestandsaufnahme im Unternehmen, die halbe Miete ist. Den Menschen zuzuhören und damit auch alle Ressourcen auszuschöpfen, die Tipps anzunehmen und versuchen umzusetzen.

Das sind wichtige Aspekte, die letztendlich den Unterschied machen, ob ein Projekt erfolgreich wird oder nicht. Aber auch in Bezug auf die Teamzusammenstellung achtet Brigitte auf verschiedene Aspekte. Beispielsweise ist es ihr sehr wichtig, dass das Team menschlich gesehen ähnliche Werte vertritt und dass die Menschen zusammenpassen. Wie bereits oben genannt, ist die Dialogfähigkeit eines der wichtigsten Bausteine für den Erfolg. Den nur eine Kollegialität und Austauschfähigkeit macht es letztendlich auch möglich, die eigenen Fehler zu erkennen, zu hinterfragen und daraufhin zu verbessern.

Beispiele und Tipps für die Praxis   


Brigitte nennt als Tipp für die Praxis, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, um sich langfristig von der Konkurrenz in Bezug auf Geschwindigkeit und Qualität abzuhaben. Das hat sie gemacht, indem sie beispielsweise andere Firmen besucht hat und sich unterschiedliche Prozesse direkt in der Produktion oder im Lager angeschaut hat. Beispielsweise war die bei Amazon im Lager und hat hier genau beobachtet, die sich hier die Abläufe gestalten. Sie stellte sich die Fragen: Was ist das für ein Gefühl hier zu sein? Wie funktioniert der Laden? Was fällt mir direkt auf, läuft gut oder nicht gut? Was sind hier für Menschen? Sie ist also direkt in andere Unternehmen rein und hat genau unter die Lupe genommen, wie sich Prozesse bei der Konkurrenz gestalten.

Daraufhin hat sie mit diesen Erfahrungswesen ihre eigene Strategie hinterfragt und geschaut, was man adaptieren könnte. Brigitte beschreibt, dass man oftmals viel zu sehr in seiner eigenen Bubble unterwegs ist und hier manchmal ausbrechen muss, um auch mal wieder einen Blick fürs Wesentliche zu erhalten. Als weiteren wichtigen Tipp nennt Brigitte, dass sie ihre Teammitglieder teilweise selbst ausgebildet und Verhandlungs- oder Strategieworkshops gegeben hat. Das ist ihr sehr wichtig, weil sie darüber eben die Meinungen aus dem Alltag ihrer Teammitglieder miteinbeziehen kann.

Zu oft hat sie die Erfahrung gemacht, dass man als Führungskraft von oben eine Strategie vorgegeben bekommt, die aber nur wenig zur  Lebens- und Alltagsrealität des Unternehmens passt. Genau hier ist es wichtig, mit den Menschen zu sprechen, sie für sich zu gewinnen, ihnen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Vor allem auch mal negative Kritik anzunehmen.

Dabei hebt Brigitte nochmals hervor, dass die Qualifikation zur Verhandlung und das Verhandeln an sich der Schlüssel zu erfolgreichen Entwicklungen ist.  Denn wenn alle um gewisse Dinge verhandeln, kommen am Ende immer nur gute Ergebnisse heraus.  Dabei bringt jeder seine Erfahrungen und seinen eigenen Standpunkt mit ein, ist aber auf der anderen Seite auch offen für Kompromisse und die Gegenseite. Klärung des gegenseitigen Interesses statt Positionen hilft beim "Backen eines grossen Kuchens" - anstatt dass jeder nur sein Stück bekommt.

Zuletzt ist es für Brigitte auch sehr wichtig, Dinge auch mal mit Humor zu nehmen und den Alltag nicht zu ernst zu nehmen.  Allgemein ist festzuhalten, dass es als Führungskraft nie einfach ist, allen immer gerecht zu werden und es auch einfach Situationen im Leben gibt, die sehr herausfordernd sind und für die es nicht „die eine Lösung“ gibt.

Fails im Management


Für sie ist ganz klar, dass sie mit intriganten Personen nicht zusammenarbeiten möchte. Man sollte sich nicht von den fachlichen Fähigkeiten eines jeden Mitarbeiters blenden lassen sondern hier auf die Signale hören. Denn das Fachliche ist eben nicht alles. Das Learning war dabei, sich viel schneller von intriganten Menschen zu trennen.

Lern- Tipps, -Hacks und Narrative von Brigitte  


Brittes Narrativ: Der Zufall trifft den vorbereiteten Geist.

Sich vorab auf mich selbst und die andere Personen auf eine Situation einstimmen. Daraufhin kommt irgendwann der Zufall ins Spiel. Wenn sich diese Zufälle ergeben, sollte man zugreifen und die Positivität im Moment erkennen. Man sollte nicht die zweit oder dritt beste Lösung wählen sondern so lange warten, bis sich die beste Lösung ergibt und dann zugreifen. Auch ein Stück weit Vertrauen haben, Dinge reifen lassen und dann offen dafür sein.

Auf ihrer to-Learn-List steht, dass sie als nächstes ein Tätigkeit in der Schweiz antreten möchte und sich dann auch dauf vor zu bereiten. Außerdem liest sie gerne über das Thema CIO & CDO, um sich immer up-to-date zu halten. Sie besucht auch gerne Veranstaltungen und bildet sich gerne weiter. Als Buchtipp teilt sie "Das Fieldbook zur 5ten Disziplin" - ein absoluter Evergreen rund um Change & Wandel den jeder kennen sollte im Management - denn Management ist gleich Wandel gestalten.

Ausführlich findet ihr natürlich alles im Podcast. Vor allem die drei verschiedenen Fallstudien die ganz verschieden waren fand ich spannend - von Konsolidieren, Erstellung und Umsetzung einer Digitalstrategie bis zur Integration anderer Firmen incl. verschiedener Learnings.

Wir freuen uns sehr, wenn Ihr den Podcast abonniert, in sozialen Medien teilt und auf Apple Podcast liked und bewertet!

Shownotes - weitere Infos 

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