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ThomasJenewein
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SAP Change und Training Kaffee-Ecke


Am 6. Oktober 2022 fand die erste SAP Change und Training Kaffee-Ecke statt. Dieses neue Community-Format für alle, die sich mit Training und Change Management beschäftigen, dient dem Austausch, Dialog und der Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wir hatten im Vorfeld Themen unter den Mitgliedern gesammelt, bezüglich Priorität abgestimmt und entsprechend des Feedbacks erste Termine aufgesetzt. Die weiteren Termine und Abstimmung findet ihr in der SAP Change und Training LinkedIn Gruppe.



Change Fails in SAP Projekten


Im ersten Termin ging es um das Thema “Fails“ und was man aus seinen Fehlern in Projekten gelernt hat. Im Check-in fragten wir: „Welches Verhalten haben Sie zuletzt bei sich selbst geändert?“ Die Outputs waren sehr vielfältig: von Reaktivierung des Morgensports, Ernährung und gesundes Leben, nachhaltiges Verhalten, Energie sparen, bis hin zu „Mehr Schwerpunkte auf End-user Training legen“. Schön, dass auch jeder an sich selbst arbeitet.

Es hat uns sehr gefreut, dazu zwei Change Management Experten für einen Fail-Input gewinnen zu können: Torben Mauch von Nagarro, dort verantwortlich für Change Management, sowie Christine Grimm, die bei Freudenberg für SAP-Prozesse zuständig ist sowie bei der DSAG Fachvorständin für das Resort Transformation.

Christine und Torben haben zu Beginn circa 15 Minuten Input zu ihren Fails gegeben und diese untereinander und mit den Teilnehmern diskutiert, alles ohne PowerPoint 😊.

Anbei einige der Fails:

  • Einen fixen Fahrplan vordenken und versuchen, diesen ohne Veränderung umzusetzen

  • Don’t Fall in Love With Your Change: zu überzeugt von der Veränderung zu sein und keine anderen Perspektiven reflektieren.

  • Den Change zu delegieren, z.B. an Berater. Das ist nicht möglich, denn die Verantwortung liegt immer beim Unternehmen selbst, das sich ändert. „Man kann Veränderung nicht einkaufen“, war eine klare Aussage von Torben.

  • In einem Fall wurde dem Leadership Alignment nicht ausreichend Bedeutung beigemessen. Das Learning war, dies sehr ernst zu nehmen und immer wieder zu prüfen. Hierzu passt auch der Kommentar: „Change sollte auf CxO Ebene verankert sein. Dort liegt das Sponsorship für jede Veränderung. Eine Separierung zwischen IT und Business ist nicht sehr ratsam, insbesondere in Digitalisierungsprojekten wie SAP. Dort sollte man durchaus mit einem agilen Mindset vorangehen und auf Augenhöhe mit Respekt und Wertschätzung agieren“.

  • Das Veränderungsprojekt, zum Beispiel eine SAP S/4HANA Transformation, nur als IT Projekt zu sehen.

  • Politik ignorieren: es gibt immer Interessenskonflikte. (Anm: Deshalb sind zu Beginn eines Projekts z.B. immer Stakeholder Analysen wichtig ).

  • IT Mitarbeiter auslassen und den Change dort nicht zu berücksichtigen.Change Management in der IT ist keine IT-Systemfrage, sondern eine menschliche!

  • Nur vom Unternehmen aus zu denken und nicht alle Stakeholder Perspektiven reflektieren.

  • Das Dilemma von Individualisierung Skalierung. Optimal wäre, immer jeden „abzuholen und individuell mitzunehmen“. Das ist jedoch gerade bei Projekten, die viele Menschen, Prozesse und standardisierte Software betreffen und in manchen Phasen schnell gehen müssen, schwierig.


Eine Frage der Teilnehmenden war, wie man mit resignierten Mitarbeitern umgeht. Sicher gibt es hier nicht nur eine Antwort und es ist immer im Kontext zu sehen. Ein Punkt ist zum Beispiel, sie auszubilden und sinnvoll einzubinden. Jedoch kann man nicht alle 100 % mitnehmen, einen kleinen Bereich von Totalverweigerern kann es durchaus geben.

Antworten aus der Runde waren dazu u.a.

  • Ich würde hier immer die, die eher positiv sind, fördern und mich nicht auf die fokussieren, die dagegen sind. Ich würde immer positiv eingestellte Mitarbeiter fördern, statt mich auf Widersacher zu fokussieren. Kommt aber auf die Menge an und die Ebene.

  • Schaffung positiver Beispiele über "Influencer" im Unternehmen.

  • Ich glaube daran, dass jeder Mensch einen Zugang zu Veränderung hat. Communication is key!

  • Menschen sind selten generell gegen Veränderung, sondern da stecken Ängste und Befürchtungen dahinter oder ganz simple Machtverlust (Wissen ist Macht).

  • Wer die Möglichkeit bekommt, aktiv mitzugestalten, der wird auch seine Haltung zum Projekt überdenken.

  • Einige verweigern auch den Change, weil sie nur den riesigen Berg sehen. Es braucht viel Einsatz, um sie über die Klippe zu geleiten.

  • Man kann nicht zu viel kommunizieren.

  • Echte Change Projekte sollten immer unabhängig von IT-Projekten sein. Change -hemen kommen einzeln natürlich auch in IT-Projekten vor. Negativ eingestellte Personen sollte man tatsächlich immer mitnehmen.


Konkrete Rückfragen und Kommentare zu Change Fails


Wir haben uns auch sehr über die vielfältigen positiven Kommentare im Chat gefreut. Sie bestärken uns, dass das Format und die Themen in die richtige Richtung gehen. Anbei eine Auswahl.

  • Genau, auch von mir ein dickes Dankeschön für die Bereitschaft hier Fails auszurollen, damit andere davon lernen können!

  • Danke für eure Tipps! Spannende Session!

  • Alle kochen ´nur´ mit Wasser 🙃

  • Die Session war wirklich super in dieser offenen Form.


Zum Ende hin fragten wir auch nach weiteren Themen, die Community interessiert. Hier eine Auswahl, wir werden dazu in der LinkedIn Gruppe abstimmen:

  • Erfolgsstorys

  • Test User / End User Trainings

  • End-2-End Prozesse im Auge behalten - nicht nur SAP-Modul-weise

  • How to engage Management

  • Change Impact gut antizipieren

  • dauerhaften Change implementieren, Stichwort “Lernende Organisation”

  • SAP Enable Now,Integration in Solution Documentation und Test mittels Solution Manager

  • Digitalisierung von User-Schulungen im Projekt - was macht ihr da schon bei SAP?

  • Berechnung Business Case


Die nächsten Kaffee-Ecken Events


Anbei die Anmeldung zur SAP Change und Training Kaffee-Ecke  - folgende Events sind geplant:

Vorgehensmodelle im Change Management - 26.10.2022, 15:00 – 15.45 Uhr mit Change Stratege Eike Wagner

Change Management Modelle sind beliebt und geben Orientierung. Alle Modelle – ob von Lewin, Kubler-Ross, Kotter, ADKAR, Lean Change, LOOP-Approach oder von Beratungshäusern - sind vereinfachte Abbilder der Realität. Sie haben Grenzen und sollten daher immer reflektiert angewandt werden.
Eike Wagner gibt ein Intro zu den Modellen, reflektiert diese kritisch mit Ihnen und beantwortet Ihre Fragen

Change Management entlang SAP Activate - 17.11.2022, 15:00 – 15.45 Uhr mit Erich Schell von SAP

SAP Activate ist ein Vorgehensmodell zur Einführung von SAP S/4HANA und anderen SAP-Lösungen. Es dient als Checkliste und unterstützt das Projektmanagement. Welche Change- und Trainings-Arbeitspakete machen entlang SAP Activate Sinn?
Erich Schell berichtet aus seinen Erfahrungen aus verschiedenen Projekten. Wir freuen uns auf den Austausch und die Best Practices aus der Community.

 

Feedback, Fragen und weiterer Austausch gerne hier in den Kommentaren oder in unserer gemeinsamen LinkedIn Gruppe.
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