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Im Education NewsCast sprechen Thomas Jenewein und ich (Christoph Haffner) einmal in der Woche mit Gästen aus dem Corporate Learning- und Wissensuniversum, die von ausserhalb und innerhalb der SAP kommen. Zu berichten gibt es immer mehr als genug - aber in diesem besonderen Jahr 2020 hat das digitale Lernen und vor allem die Digitalisierung des Lernens einen so enormen Schub erfahren wie noch nie zuvor. Daher möchte ich hier einmal kurz auf unser Podcast-Jahr zurückblicken und versuchen, die wesentlichen Entwicklungen zu fassen.

Unsere Podcast Folge mit dem Rückblick auf das Jahr 2020:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/12/21/education-newscast-119-podcast-jahresruck...

Ich glaube das Jahr 2020 hat uns alle beim Thema Lernen in zwei Richtungen bewegt - vielleicht sogar "gedrängt" oder teilweise auch gezwungen.

Zum einen ist das Lernen auf fast allen Ebenen von festen Orten abgekoppelt worden - Das gilt für betriebliches Lernen ebenso wie für Universitäten und teilweise auch für Schulen. Es hat sich von physischen Orten in digitale Räume bewegt, in denen sich sowohl Lehrende als auch Lernende erst einmal zurechtfinden mussten. Dies gelang mal mehr, mal weniger gut, aber am Ende mussten sich alle beteiligten notgedrungen mit der Situation arrangieren. Klar im Vorteil waren diejenigen, die schon seit längerem im digitalen Raum lernen aber auch diejenigen, die gewissermaßen "kalt erwischt" wurden, konnten oft mit Kreativität und Mut zum Experiment neue Wege zum Lernerfolg finden. Andere hingegen sind quasi über Nacht fast komplett verschwunden; all diejenigen, die sich einfach nicht die digitale Ausstattung leisten konnten oder die oft notwendige Motivation und Unterstützung nicht bekamen.

Mit dem Umzug in digitale Lernräume und Erfahrungen hat sich meiner Meinung nach auch ganz deutlich gezeigt, dass Lernen vor allem ein soziales und kooperatives Unterfangen ist, und nicht eine Tätigkeit, die jeder ausschließlich abgeschlossen für sich unternimmt. Feedback von Lehrenden und Mitlernenden, Fragen und Diskussionen in einer Gruppe und schließlich der Austausch über Probleme und Herausforderungen bei der Anwendung des gelernten scheinen unerlässlich, um am Ende erfolgreich eine neu erlernte Fähigkeit anzuwenden oder neu erlerntes Wissen mit bereits vorhandenem in einen Kontext zu setzen und daraus Kreativität und innovative Ideen zu schöpfen.

In der digitalen Lernwelt spiegelt sich diese - absolut nicht neue - aber durch den abrupten Wandel hin zum digitalen Lernen stark beschleunigte und intensivierte Entwicklung, ganz deutlich in unterschiedlichen Bereichen.

Soziales Lernen


Das gegenseitige Abfragen von Wissen, Diskussion bei unterschiedlichem Verständnis von Inhalten oder Rückfrage bei Lehrenden werden im digitalen Raum meist in Communities abgebildet. Dies können aufwendige Community-Plattformen oder auch einfachere Messanger-Apps sein, in denen sich Lernende zu Gruppen zusammenfinden. Solche Gruppen können zusätzlich auch von Lehrenden und Trainern moderiert und betreut werden. Durch Live-Events kann das Gefühl der sozialen Nähe auch noch verstärkt und der Diskurs um das Wissen erleichtert bzw. spannender gestaltet werden. Durch spielerische Elemente - auch Gamification genannt - können manche Teilnehmende auch besser motiviert werden - z.B. durch Lern-Missionen und die Auszeichnung mit sogenannten "Badges".

Bei SAP wird das soziale Lernen z.B. durch "Learning Rooms" abgebildet, durch die der Erwerb von Kompetenzen auch deutlich verbessert werden konnte (Podcast mit Lars Satow). Aber auch opeSAP fördert mit Foren, die fester Bestandteil der angebotenen "MOOCs" sind, das soziale Lernen.

Unsere Podcast Folge zu Social Learning mit Lars Satow:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/11/30/education-newscast-116-learning-communiti...

Coaching


Coaching ist meist ein sehr persönlicher, durch zwischenmenschlichen Austausch geprägter Ansatz, um sich in einem Gebiet weiterzuentwickeln oder Entscheidungen zu treffen. Hier ist auch eine Verschiebung in den digitalen Raum zu beobachten. Dies gilt sowohl für das "traditionelle" Mensch-zu-Mensch Coaching aber auch für hybride oder sogar komplett digitale Ansätze, die mit Machine Learning und künstlicher Intelligenz arbeiten. Ein spannender Aspekt bei dieser Form der Digitalisierung ist, dass sich Coaching von einem noch immer meist mehr oder weniger exklusiven Angebot für wenige zu einem sehr viel breiteren Service für viele entwickeln kann.

Unsere Podcast Folge  zu Online-Coaching mit Sandra Dundler:

Kuratierung von Inhalten


Ein häufiges Problem beim digitalen Lernen ist, die inhaltlich und didaktisch besten und interessantesten Inhalte zu finden. Dies gilt auch für Anbieter von großen Mengen digitaler Lerninhalte wie z.B. Udemy, LinkedIn Learning und auch SAP. Es gibt häufig Lerninhalte, die als Kurse aufbereitet sind oder in Form eines umfassenderen Curriculums angeboten werden. Für eine abwechslungsreiche und möglichst spannende Lernerfahrung ist es aber sehr häufig auch hilfreich, ein von Dritten zusammengestelltes "Kompedium" an Inhalten empfohlen zu bekommen, dass ein Thema besser und manchmal überraschender repräsentiert. Diese Form kuratierter Inhalte kann sowohl von Experten als auch Lernenden selbst zusammengestellt werden. Am Ende bedeutet es, dass die meisten Lernenden die aufwendige Suche nach Inhalten nicht ganz alleine bewerkstelligen müssen, und das Lernen so schneller und effizienter aber auch interessanter werden kann.


Unser Podcast mit Stefan Diepholder zu Content Curation:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/02/10/education-newscast-073-learntec-content-k...

Learning Experience


Um diese Formen des sozialen und kollaborativen Lernens im digitalen Raum zu ermöglichen, muss auch hier eine positive und motivierende Lernerfahrung geschaffen werden - genau wie im physisch existierenden  Raum auch. Ein endlos monologisierender Lehrer mit monotoner Stimme in einem, in grelles Neonlicht getauchten Raum, wird nur sehr bedingt bei den Lernenden Anklang finden und der Lernerfolg bleibt wohl weitgehend aus. Wenn der Lehrer aber seinen Raum gestaltet - mit angenehmem Licht, bequemen Möbeln und Möglichkeiten für Gruppenarbeit, Ruhezonen und Anwendung von Wissen, dann sind die Aussichten sehr viel besser.

Dies gilt ebenso auch in digitalen Lernräumen. Sie müssen intuitiv, menschenfreundlich und motivierend gestaltet sein. Die einfachste Grundvoraussetzung - an der man häufig scheitert - ist die funktionale Zuverlässigkeit und responsive Nutzbarkeit.

Aber eine gute digitale Lernerfahrung bedeutet nicht nur gut funktionierende Tools, Plattformen und User Experience auf dem Bildschirm. Auch die Lernenden selbst sollten so ausgestattet sein, dass auf der einen Seite Inhalte gut konsumiert werden können und auch die Kommunikation technisch hochwertig möglich ist. Neben einem guten Display (Mobile und Desktop) ist die Audioqualität essentiell. Wenn man viele Stunden ein minderwertiges Headset zum Hören und und Sprechen verwendet, ist das für alle beteiligten eine Tortur. Und auch bei vielen Online Veranstaltungen oder Zoom Sessions ist die Audioqualität oft sehr schlecht, was die Nutzung nicht gerade zu einer guten Lernerfahrung macht.

Die Gestaltung digitaler Lernerfahrungen muss also mit einer ganzheitlichen Idee und hochqualitativen Umsetzung in allen Aspekten angegangen werden, um ihr Hauptziel, den Lernerfolg der NutzerInnen, zu erreichen.

Unsere Podcast-Folge zu Learning Experiences mit Rudyard Hopkins:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/05/18/education-newscast-087-designing-learning...


Unsere Podcast-Folge zu Smart Learning mit Sirkka Freigang:

 

Und bei SAP?





Bei SAP hat in diesem Jahr das Thema digitales Lernen ebenfalls eine große Rolle gespielt. Klassenraum-Trainings wurden in großem Umfang als Virtual-Live Classroom abgehalten und digitale Angebote wie openSAP oder der SAP Learning Hub waren noch wichtiger als sonst auch schon. Dazu ändert sich vieles in der Erstellung und dem Konsum von digitalen Lerninhalten mit dem zunehmenden Fokus auf Cloud-Software, die sehr kurzen Innovationszyklen unterliegt und kontinuierlich auch neues Wissen unterschiedlicher Zielgruppen benötigt. Dabei stehen wir als SAP natürlich auch vor der Herausforderung, große Mengen an Lerninhalten zu erstellen und verfügbar zu machen und zugleich weiter Innovationen voranzutreiben.


Dazu lohnt es sich, in die Podcast Folge mit Stefan Haenisch, Leiter von Knowledge & Education bei SAP reinzuhören:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/12/14/education-newscast-119-innovationen-in-de...


Über den Kraftakt, Klassenraum-Trainings  als Virtual-Live Classroom anbieten zu können, haben wir mit Timo Schütte, bei SAP verantwortlich für On-Site Trainings, im Podcast gesprochen:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/06/08/education-newscast-090-update-zu-sap-schu...

Neben den digitalen Lernangeboten ist der ständige Kontakt und der Austausch mit Universitäten und Studierenden weltweit ein wichtiges Anliegen, um auch hier gemeinsam Wissen und Innovationen zu befördern.

Wir haben darüber mit Karina Edmonds gesprochen, seit diesem Jahr Head of Academies and University Alliances bei SAP:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2020/11/16/education-newscast-114-relationships-matt...

Und 2021


Das schlaues orakeln über die Zukunft ein sehr fragwürdiges Geschäft sein kann, hat uns das Jahr 2020 sehr eindringlich gezeigt. Von daher möchte ich auch keine Prognose für 2021 abgeben. Aber vielleicht ein Paar Gedanken zu Entwicklungen, die in jedem Fall interessant werden könnten.

Wie schnell wird sich die pandemische Situation hin zu einer "post-pandemischen" entwickeln? Und welche Auswirkungen hat das auf die Art wie wir lernen? Werden wir mehr in digitalen Räumen zum lernen zusammenkommen - und weniger reisen, weniger "en block" lernen? Vielleicht mehr selbstbestimmt und in den Arbeitsalltag integriert? Oder werden wir eine Art "Restauration" erleben? Wird z.B. an Schulen und Universitäten wieder zu den prä-pandemischen Modellen zurückgekehrt - frei nach dem Motto: Uff- endlich vorbei - jetzt können wir endlich wieder so weitermachen wie früher?

Das Interesse an EdTech hat 2020 sicher stark zugenommen. Hier haben vor allem Unternehmen bereits viele Vorteile erkannt oder sehen Potentiale, um sich besser auf die sich schnell verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingung mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einstellen zu können. Daher besteht hier eine große Chance, das Momentum von 2020 zu nutzen, um digitale Innovationen schnell voranbringen zu können - der Bedarf ist groß!




Ein wichtiger Aspekt wird auch sein, wie wir generell das Lernen weniger institutionell gestalten können - also weg von einer singulären Aktivität auf einer Plattform oder an einer Institution (Academy, Universität etc.) hin zu einem integrierten Prozess, der das Arbeiten angenehmer, zugänglicher und abwechslungsreicher gestaltet - ohne ständig das Gefühl haben zu müssen: Ohh - ich muss ja noch lernen...

Unser Podcast mit Winfried Felser und Harald Schirmer, mit dem wir unser Podcast-Jahr 2021 eröffnet haben:

https://podcast.opensap.info/education-newscast/2021/01/04/education-newscast-121-zukunft-des-lernen...

Und wir wollen natürlich weiterhin versuchen, das Thema digitales Lernen mit  Expertinnen und Experten von allen möglichen Seiten im Education NewsCast zu beleuchten und besser zu verstehen.