ZIA: Tag der Immobilienwirtschaft 2018 – Wie intelligent ist die deutsche Immobilienwirtschaft?
Das alljährliche Spitzentreffen der deutschen Immobilienbranche versammelte am 13. Juni zum zehnten Tag der Immobilienwirtschaft im Tempodrom in Berlin neben hochrangiger Politikprominenz auch Experten zu diversen Themen, die die Immobilienwirtschaft momentan bewegen, sowie rund 1 900 Teilnehmer. Das drängende Thema Digitalisierung blieb dabei nicht aus.
Als SAP Labs Berlin im März 2018 das erste d-CLICK Meet-Up zum Thema Smart Cities veranstaltete, wurde mitunter darüber informiert, dass selbst in Estland – ein kleines Land, das bereits heute schon die digitale Zukunft lebt und sich in weiter Vorreiterrolle befindet – alles digitalisiert abgewickelt werde, bis auf Heirat, Scheidung – und Immobilientransaktionen.
Dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), der entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Interessen der Immobilienwirtschaft seiner 26 Mitgliedsverbände und somit rund 37.000 Unternehmen repräsentiert, ist bewusst, dass seine Branche bezüglich zukunftsweisender Themen ins Hintertreffen geraten ist und zwingenden Nachholbedarf hat. Erst im vergangenen Jahr holte sich der Spitzenverband SAP als Systempartner ins Boot, um das Thema Digitalisierung in Publikationen, Gremienarbeit und Experten auf Branchentreffen besser zu positionieren und ein stärkeres Bewusstsein für die dringend benötigte Trendwende zu initiieren. Den Vorsitz für den im Vorjahr gegründeten Digitalisierungsausschuss hält seit Juni 2018 Dr. Daniel Holz, Geschäftsführer SAP Deutschland, inne, der auch an der Veranstaltung teilnahm. Gemeinsam mit Dr. Thomas Herr, Head of Digital Innovation, CBRE, stellte er sich unter dem Titel „Wie intelligent ist die Immobilienwirtschaft?“ den Fragen des ZIA Innovationsbeauftragten Martin Rodeck.
Dr. Daniel Holz zog bei seinem ersten Auftritt als Vorsitzender Parallelen zur Fertigungsindustrie. Die Intelligenz der Immobilienbranche sei abhängig von der Frage nach den technologischen Möglichkeiten und wie diese zu integrieren seien. Digitalisierung funktioniere nicht mit Insellösungen, sondern durch integrierte Suites. Integration benötige eine einheitliche Datenbasis – für ein entsprechendes Stammdatenmanagement eignen sich vor allem Cloudlösungen, so wie etwa die SAP Cloud Platform, auf der beispielsweise auch SAP Cloud for Real Estate aufsetzt.
Der digitale Zwilling für die Immobilienwirtschaft
Wohlwollen erhielt der SAP Geschäftsführer, als er davon sprach die Digitalisierung zu 365 Grad anzugehen – „Das ist der SAP Ansatz“, entgegnete Thomas Herr augenzwinkernd. Immobilienmanagement zu 360 Grad an 365 Tagen – den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie abzudecken wird mit dem digitalen Zwilling Realität. Integrierte Datenräume seien der Wegbereiter des digitalen Zwillings.
„Wir haben ein System, den digitalen Zwilling,
um den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie abzudecken.“
Dr. Daniel Holz, SAP Deutschland
Die digitale Transformation sei somit keine Frage des Obs, sondern des Wanns. Holz wies darauf hin, dass momentan eher Industriekunden in die Immobilienwirtschaft statt Immobilienbetreibende in den Industriemarkt einsteigen würden. Hier müsste die Immobilienbranche in ihrem eigenen Interesse aktiv werden.
Passend zum kürzlich veröffentlichten SAP Trend Report 2018 – Emerging Technologies endete auch die Paneldiskussion. Neben dem digitalen Zwilling sei zukünftig mit technologischen Auswirkungen aus den Bereichen Blockchain, Robotics, Automation, Bots sowie erweiterten Sprachfunktionalitäten und der so genannten Custom Experience, also dem Relationship Management in der Immobilienbranche zu rechnen.
Technologie als Beitrag zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel
Heftigen Schlagabtausch gab es am Nachmittag vor gefülltem Tempodrom durch die Politikprominenz. Auch Christian Lindner, Bundesvorsitzender FDP, Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender, DIE LINKE kamen auf die Digitalisierung und ihre drängenden Themen zu sprechen. Digitalisierung dürfe man nicht als Stiefkind betrachten, so Göring-Eckert und auch Bartsch ergänzte später, dass die „Digitalisierung, das Megathema [sei], alle reden drüber. Sie ist weder schlecht noch gut, es kommt drauf an, was man daraus macht.“ In diesem Sinne dürfe es nicht nur um die Optimierung von Verwaltungsprozessen gehen, sondern müsse als Entwicklungschance von Gesellschaft betrachtet und genutzt werden.
SAP teilt diese Ansicht und hat sich unter anderem dazu verpflichtet die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu unterstützen. Wirtschaftliche Entwicklung bedeutet weit mehr als lediglich Umsatzwachstum. Nicht zuletzt beinhaltet wirtschaftliche Entwicklung, Innovationen zu fördern, damit sich starke Branchen und eine leistungsfähige Infrastruktur herausbilden können – und dabei die Daten jedes Einzelnen und jedes Unternehmens zu schützen und Vertrauen zu schaffen. Die Digitalisierung kann mit ihren Technologien dazu beitragen Grundlagen für eine friedliche und gerechte Gesellschaft zu schaffen. Sie sind die Voraussetzung für bürgerliches Engagement, starke öffentliche Einrichtungen und den menschlichen Fortschritt.
Die deutsche Immobilienwirtschaft ist dabei dies zu erkennen, auch wenn sich die Panelteilnehmer Dr. Daniel Holz und Dr. Thomas Herr bereits am Morgen einig waren, dass sich momentan noch gescheut wird Projekte auch wirklich anzugehen. SAP steht dabei schon heute als Systempartner des ZIA bereit die deutsche Immobilienwirtschaft intelligenter zu machen.
Weitere Informationen zu SAP Lösungen im Immobilienbereich unter sap.com/realestate und im SAP Store.
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