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GloriaCosta
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Das Internet der Dinge (IoT) ist mittlerweile allgegenwärtig und wird Teil unseres Alltags, es verbindet die Themenfelder Hardware, Software und oft fächerübergreifende Anwendungsfälle sowie Raumbezug. Welche Bedeutung hat also IoT mit dessen Vielfältigkeit für die zukünftige Schulausbildung in Bezug auf Digitalkompetenzen? Am 6. Juli fanden sich im Rahmen eines Design Thinking Workshops verschiedene Vertreter von Schulen, der öffentlichen Verwaltung und der SAP sowie einigen Schülern im AppHaus Heidelberg ein, um für dieses Thema ‚IoT im Schul- und Bildungsbereich‘ erste Ideen zu entwickeln und zu konkretisieren. Wir durften mit den drei Hauptorganisatoren Jasper Schmidt (DAI Heidelberg), Steffen Haschler (Gymnasiallehrer des Englischen Instituts) und Oliver Rack (Open Government Partnership und Stadt Heidelberg) über ihre Eindrücke und Erfahrungen, die während des Workshops entstanden sind, sprechen und haben sie in einem persönlichen Rahmen erneut zu uns ins AppHaus nach Heidelberg eingeladen.

 

SAP: Ihr habt euch dazu entschieden das Thema IoT in der Schul- und Ausbildung auf- und vor allem voran zu treiben. Was bedeutet das Thema für euch? 

Oliver Rack: Wenn man nach der Sinnhaftigkeit von IoT in der Bildung fragt, fragt man gleichzeitig nach der Sinnhaftigkeit von IoT generell oder nach dessen Relevanz. Und die ist bereits sehr hoch: wir haben eigentlich schon lange angefangen viele vernetzte Dinge in unsere Systeme mit einzubauen, nur waren diese die ganze Zeit isoliert, zum Beispiel in Autos oder Flugzeugen. Alles fängt nun an sich auch untereinander zu vernetzen und gewinnt an Komplexität. Daraus entstehen zwar neue Potenziale, jedoch wächst auch die Lücke zwischen technologischem Hoheitswissen und den Möglichkeiten digitaler Selbsthilfen. Wer schraubt heute noch groß an seinem Auto rum? Wer kann das noch oder hat überhaupt Zugang dazu? Jetzt ist die Frage: Ist das alles sowieso zu kompliziert oder kann man daran arbeiten diese Lücke wieder zu schließen? Das heißt eben Wissen zu vermitteln und so gut es geht Leute zu befähigen. Kompetenzen insbesondere und gerade in der digitalen Welt müssen ein gewisses Grundmaß an Demokratisierung und Mündigkeit erfahren.

Jasper Schmidt: Für uns ist das Thema Mündigkeit und der demokratische Teil wichtig. Es muss eine digitale Alphabetisierung stattfinden. Es gibt ein neues Massenmedium, dass viele einfach nur als reine Benutzer anwenden und dem ganzen dadurch ausgeliefert sind. In einem Workshop wurde zum Beispiel ein kleiner Controller mit Sensoren gebaut, so etwas entmystifiziert. Und das kann die Jugend auch auf jeden Fall voll verstehen, sie bekommt jedoch keine Gelegenheit dazu so etwas mal zu machen. Wenn in dieser entscheidenden Phase des Lebens nicht aufgezeigt wird, dass man Dinge auch mal aufschrauben kann oder selbst bauen kann, dann bleibt man immer in einer passiven Rolle.

Steffen Haschler: Deswegen ist das IoT Thema super, weil man alle Aspekte lernt. Man kann immer unterbrechen und besprechen wo man gerade ist. Das wäre einfach ein ganz anderer Ansatz, der vielleicht in Schulen reingehört - projektorientiertes Denken.



SAP: Wie war der erste Eindruck von unserem SAP AppHaus in Heidelberg?

Jasper Schmidt: Es war ein sehr angenehmes Ankommen hier, ich mag die offenen Räume, das ist immer etwas wo ich mich selbst sehr wohl fühle. Und dann fand ich es einfach sehr spannend auf so professionelle Designer zu treffen, die sich in den Prozess richtig rein gedacht haben. Im Vorbereitungsgespräch war es schön zu sehen, dass man gemeinsam an einem guten Ergebnis interessiert war.



SAP: Bestand schon vorher Erfahrung mit der Design Thinking Methode?

Oliver Rack: Selbst als Moderator durchgeführt hatte ich noch keinen, aber öfters einen wesentlichen Teil dazu beigetragen. Es ist ein wichtiges Instrument, weil ich glaube, dass in Organisationen oder in Projekten allgemein vielleicht etwas das Gefühl für Fokus verloren gegangen ist. Es ist wichtig den entsprechenden Rahmen zu schaffen und sich auf einen Prozess zu einigen, sodass stringent und ergebnisorientiert gearbeitet werden kann. Prozesse, die sich über einen langen Raum erstrecken können außerdem damit en miniature schon mal durchgespielt werden und damit das Vorgehen greifbarer machen. Der Team Building Aspekt von Workshops ist definitiv auch gegeben, es hat sehr viel mit zusammen an einem Ziel arbeiten zu tun. Es hängt also sehr viel an solchen Workshops dran. Es stellte sich für mich unmittelbar die Frage, ob nicht nur IoT sondern das Design Thinking selbst ein Thema für die Schulbildung sein kann.

Jasper Schmidt: Bei mir war es die Erste, am ganzen Stück durchgeführte Erfahrung mit dem Design Thinking Prozess. Wir nutzen selbst in vielen Prozessen der Entwicklung von Bildungsangeboten oder neuen Lern-  und Arbeitsräumen, Elemente der Methode, um Struktur in die Prozesse zu bekommen. Das Schöne in dem Fall war, einen externen Coach zu haben, der sich nicht unbedingt auf den Inhalt fokussiert, sondern auf die Methodik und dadurch etwas Struktur reinbringt. Für mich war es noch einmal etwas Neues, da es keine feste Rollenverteilung innerhalb der Arbeitsgruppen gibt, sodass jeder seine individuellen Stärken mit einbringen kann. Letztendlich wurde ich nur wieder von der Methode überzeugt.



SAP: Welche Erwartungen hattet ihr an den Tag im AppHaus?

Steffen Haschler: Meine Erwartung war, mal einen Design Thinking Prozess zu durchlaufen und rauszufinden, ob sowas für mich oder für die Gruppen in denen ich mich bewege passt. Ich habe mir erhofft inhaltlich weiter zu kommen und weiter Impulse von anderen Teilnehmern zu bekommen. Und dass ein paar Richtungen rauskommen, von denen man weiß, dass man einmal mehr in die Tiefe gehen muss oder andere Dinge auch erst einmal beiseitelegen kann. Ansonsten war ich einfach neugierig wer alles kommt und was dann besprochen wird. Das Ganze war ein Sprung ins kalte Wasser, da wir auch noch immer nicht die richtigen Kanäle kennen. Ich hatte aber keine Sorge, da es schon positiv ist, sich unter professioneller Anleitung Zeit für das Thema zu nehmen.

 

SAP: Was wolltet ihr durch den Workshop erreichen? Welche Ziele und Wünsche haben euch dazu gebracht, diesen Weg zu gehen?

Steffen Haschler: Ich bin nicht mit konkreten Wünschen in den Workshop gegangen, sondern habe mir eher Klärungen in manchen Dingen erhofft. Das findet statt, einfach dadurch, dass es gemacht wurde. Im Prinzip war es ein rundum rundes Ding und für die nächsten Schritte ist es vollkommen ausreichend, was wir dadurch erreicht haben.

Jasper Schmidt: Was auch super war, ist, dass das Thema von Seiten der SAP in gewissen Kreisen gestreut wurde. Ich glaube, da hat sich ein neuer Ast aufgetan, den man zuvor gar nicht auf dem Schirm hatte.

 

SAP: Welche Rolle wird IoT in oder für die Ausbildung spielen?

Jasper Schmidt: Wichtig ist es, dass man sich überhaupt stärker mit den neuen technologischen Möglichkeiten im allgemeinbildenden Bildungssystem auseinandersetzt und ein grundsätzliches Verständnis für das selber Machbare bekommt. Für die spätere Berufswelt und die eigene Mündigkeit im 21. Jahrhundert sind diese Skills eine Notwendigkeit. Nicht nur um wettbewerbsfähig zu sein, sondern vor Allem auch um diese Prozesse und Themen selbstständig bearbeiten und kritisch hinterfragen zu können. Es muss ein natürlicher Zugang zu neuen Technologien entstehen, der mehr ist als ein bloßes Bedienen der Oberflächen.

 

SAP: Wie war die Arbeit mit unserem Storytelling Kit ‚Scenes‘?

Oliver Rack: Das Tool ist toll: ein Kompromiss zwischen gestalterischen und strukturierten Kompetenzen, mit dem alle etwas anfangen können. Oft sind beim Bau von Prototypen nur ein bis zwei Leute involviert, durch Scenes wird die Arbeit super effizient und jede Gruppe hatte am Ende etwas was präsentiert werden konnte. Man kann zudem eine Zeitachse damit aufbauen, das kann man bei einem Prototyp nur schwer abbilden.





SAP: Welchen Einfluss hatte das AppHaus als Creative Space auf die Arbeit der Teilnehmer?

Jasper Schmidt: Die Offenheit der Räume im AppHaus hat definitiv eine wichtige Rolle gespielt. Diese Art der Umgebung, die viele so nicht kennen hilft unterbewusst dabei von alten Mustern abzulassen. Die Möglichkeit sich frei bewegen zu können schafft Freiräume für das Wesentliche und man kann sich anders auf etwas Neues einlassen.

Oliver Rack: Die Infrastruktur ist natürlich sehr wichtig. Dass alles vorhanden ist, Materialien und vor Allem viele, viele Wände für Ideen und Cluster.

Wir bedanken uns bei unseren Interviewpartnern und sind gespannt wie sich das Thema weiterhin entwickeln wird.

 

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